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Ein effektives Abfallwirtschaftskonzept für eine Großküche

Ein effektives Abfallwirtschaftskonzept für eine Großküche ist entscheidend, um die Menge an Abfall zu minimieren, die Entsorgung effizient zu gestalten und gleichzeitig den gesetzlichen und umweltbezogenen Anforderungen gerecht zu werden. Ein solches Konzept umfasst verschiedene Schritte, von der Vermeidung und Trennung bis hin zur fachgerechten Entsorgung und Verwertung der anfallenden Abfälle. Hier sind die wesentlichen Bestandteile eines Abfallwirtschaftskonzepts für eine Großküche:


1. Abfallvermeidung

   - Optimierte Beschaffung: Die Beschaffung von Lebensmitteln sollte sorgfältig geplant werden, um Überproduktion und damit verbundene

     Lebensmittelabfälle zu vermeiden. Hier können zum Beispiel präzise Mengenberechnungen helfen, um den Bedarf genau zu bestimmen.

   - Lagerung und Vorratshaltung: Eine sachgemäße Lagerung der Lebensmittel (Temperaturkontrolle, FIFO-Prinzip – First In, First Out) kann

      helfen, Abfälle durch Verderb oder Verfall zu minimieren.

   - Verpackungsreduktion: Der Einsatz von Mehrweg- und Großgebinden kann Verpackungsabfälle deutlich verringern. Wo möglich,

      sollte auf unnötige Einwegverpackungen verzichtet werden.


2. Abfalltrennung und -sortierung

   - Getrennte Sammelsysteme: Abfälle sollten nach Kategorien getrennt gesammelt werden, um eine ordnungsgemäße Entsorgung und

      Wiederverwertung zu ermöglichen. Zu den wichtigsten Abfallkategorien gehören:

     - Bioabfall (Essensreste, Gemüseabfälle, nicht verarbeitete Lebensmittel)

     - Verpackungsmaterialien (Plastik, Karton, Glas)

     - Restmüll (nicht recyclingfähiger Abfall)

     - Fettabfälle (Altfett aus Fritteusen, Fettabscheider)

     - Gefährliche Abfälle (Reinigungsmittelreste, chemische Substanzen)

   - Kennzeichnung der Behälter: Die Abfallbehälter sollten gut sichtbar und klar gekennzeichnet sein, um eine einfache und korrekte Trennung

      durch das Küchenpersonal sicherzustellen.


3. Abfallverwertung

   - Biomüllverwertung: Speisereste und organische Abfälle sollten entweder über die kommunale Biomüllsammlung oder durch

     externe Dienstleister, die Biogasanlagen oder Kompostieranlagen betreiben, entsorgt werden. Manche Küchen nutzen auch

     spezielle Maschinen zur Vorverarbeitung von Bioabfällen.

   - Recycling: Verpackungsmaterialien wie Papier, Karton, Plastik und Glas sollten ordnungsgemäß dem Recycling zugeführt werden.

     Großküchen sollten hierbei auf zertifizierte Entsorgungsunternehmen setzen.

   - Fettverwertung: Gebrauchte Speiseöle und Frittierfette können an Unternehmen abgegeben werden, die sie zu Biodiesel oder anderen

     Produkten verarbeiten. Es ist wichtig, Fettabscheider einzusetzen und diese regelmäßig zu reinigen.

   

4. Abfallentsorgung

   - Restmüllentsorgung: Der verbleibende Restmüll, der nicht recycelt oder verwertet werden kann, wird durch kommunale oder

      private Entsorger abgeholt und entsprechend den gesetzlichen Vorgaben entsorgt.

   - Sonderabfälle: Chemikalien, Reinigungsmittel und andere gefährliche Abfälle müssen gesondert gesammelt und durch

     spezialisierte Entsorger fachgerecht entsorgt werden, um Umweltgefährdungen zu vermeiden.


5. Optimierung der Küchenprozesse

   - Küchenabfälle reduzieren: Durch eine optimierte Menüplanung und effiziente Produktionsprozesse können Küchenabfälle reduziert werden.


Dies umfasst:

   - Portionsgrößen anpassen: Überproduktion und ungenutzte Lebensmittel können durch genaue Kalkulation von Portionsgrößen und Ver

       brauch vermieden werden.

   - Kreative Resteverwertung: Lebensmittelreste oder übrig gebliebene Zutaten können in anderen Gerichten wiederverwendet oder zu neuen

      Mahlzeiten verarbeitet werden.

   - Sensibilisierung des Personals: Regelmäßige Schulungen des Küchenpersonals in Bezug auf Abfallvermeidung und korrekte Abfalltrennung

      sind entscheidend. Das Personal sollte über umweltfreundliche Küchenpraktiken informiert werden.


6. Dokumentation und Monitoring

   - Mengenüberwachung: Ein regelmäßiges Monitoring der Abfallmengen und -arten hilft dabei, Potenziale für die Vermeidung und Optimierung

     zu identifizieren. Die Küchenleitung sollte die anfallenden Abfälle systematisch erfassen und analysieren.

   - Regelmäßige Auswertung: Regelmäßige Berichte über die Abfallmengen und -kosten ermöglichen eine kontinuierliche Optimierung des Abfallmanagements.

   - Erfüllung gesetzlicher Vorgaben: Alle Vorgaben des österreichischen Abfallwirtschaftsgesetzes (AWG) müssen erfüllt werden. Dies umfasst

     die Aufbewahrung von Nachweisen über die ordnungsgemäße Entsorgung von Abfällen.


7. Abfalllogistik

   - Transport und Lagerung: Die Abfallbehälter sollten an einem hygienischen, leicht zugänglichen Ort gesammelt werden. Die Abholung durch

      Entsorger muss regelmäßig und effizient organisiert werden, um hygienische Zustände zu gewährleisten.

   - Küchenlayout: Das Layout der Küche sollte so gestaltet sein, dass die Abfalltrennung und -sammlung effizient integriert werden kann, ohne

     die Arbeitsabläufe zu stören.


8. Nachhaltige Kooperationen

   - Zusammenarbeit mit regionalen Partnern: Zusammenarbeit mit regionalen Lieferanten und Entsorgern kann die Abfallmenge verringern,

     beispielsweise durch weniger Verpackungen oder kürzere Transportwege.

   - Lebensmittelspenden: Überschüssige, aber noch genießbare Lebensmittel können an Tafeln oder gemeinnützige Organisationen gespendet

      werden, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden.


9. Kommunikation und Bewusstseinsbildung

   - Sensibilisierung der Kunden: Wenn es sich bei der Großküche um eine Einrichtung mit direktem Kundenkontakt (z.B. Kantine, Mensa) handelt,

      können Maßnahmen zur Sensibilisierung der Gäste zur Reduzierung von Abfall beitragen (z.B. durch Hinweise zu Portionsgrößen oder

      Resteverwertung).

   - Nachhaltigkeitskommunikation: Die Kommunikation der erreichten Erfolge im Abfallmanagement (z.B. Reduzierung von Abfallmengen,

      Recyclingquote) stärkt das Bewusstsein für die Wichtigkeit der Abfallvermeidung sowohl beim Personal als auch bei den Gästen.


Fazit

Ein Abfallwirtschaftskonzept für eine Großküche zielt darauf ab, Abfall zu vermeiden, zu trennen und fachgerecht zu entsorgen, um Kosten zu sparen, die Umwelt zu schonen und gesetzliche Vorgaben zu erfüllen. Dabei spielt die Sensibilisierung des Küchenpersonals, die Optimierung der Prozesse sowie die Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern eine zentrale Rolle. Ein gut durchdachtes und umgesetztes Abfallmanagement trägt nicht nur zur Nachhaltigkeit bei, sondern verbessert auch die Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Küche.